Doping macht mich zornig (Wilhelm Lilge)

Von: Wilhelm Lilge, https://www.instagram.com/wilhelmlilge/ .

Doping ist den meisten (eher sportfernen) Menschen und Medien egal, sie wollen Leistungen um jeden Preis, Rekorde und Unterhaltung. Deshalb ist es auch weitgehend sinnlos, mit der breiten Masse über dieses Thema zu diskutieren.
Wenn man sich aber persönlich als Sportler oder Betreuer über Jahre und Jahrzehnte jeden Tag ehrlich und mit viel Herzblut reinhaut, um sein Potential irgendwann auszuschöpfen und dann in gewisser Weise zum Dopingopfer wird, dann macht mich das zornig und ich kann nicht emotionslos bleiben. Dafür liebe und lebe ich den Sport zu sehr!
 
Ich hab das persönlich u.a. mit Andreas Vojta erlebt, der von Dopern auch mehrmals um seinen gerechten Erfolg gebracht wurde und der auch einen Doper "erwischte"- und der jetzt seine 2. Olympischen Spiele hauchdünn verpasste.
 
Und jetzt scheint das gerade mit Tanja Stroschneider zu passieren:
Sie belegte am 5.6. in Dniprpetrowsk beim Triathlon-Europacuprennen Rang 6. Als Siegerin ließ sich eine einheimische Athletin feiern, die bereits 3 x bei Olympischen Spielen war und bis vor ein paar Stunden auch auf der Startliste für den heutigen Olympischen Triathlon in Tokio aufschien.
Doch es kam anders.
 
Nach dem Rennen in Dnipr wurde vorerst in der A-Probe (es gilt noch die Unschuldsvermutung) EPO gefunden. Tanja Stroschneider wird somit vermutlich einen Platz vorrücken, wobei es ganz knapp mit Kaderlimits (Förderungen, ...), etc. war.
Der mutmaßliche Dopingfall kommt für uns nicht wirklich überraschend, denn im Umfeld von Yelistratova ist das nicht der erste Fall. Wenn man nicht ganz blind ist und über Jahrzehnte Einblick in den Sport bekommen hat, kann man sowieso sehr gut abschätzen, wo betrogen wird, aber es sind einem weitgehend die Hände gebunden, solange die Antidoping-Agenturen im Prinzip nur "Dienst nach Vorschrift" machen.
 
Obwohl die positive Dopingprobe eben schon am 5.6. abgegeben wurde (die Analyse dauert üblicherweise ein paar Tage) hat World Triathlon erst heute reagiert und sie suspendiert, die "Sportlerin" ist bereits in Tokio und wollte heute starten...

 

(27.07.2021)


Bildnachweis

1. Tanja Stroschneider

Tanja Stroschneider



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Wenn man sich aber persönlich als Sportler oder Betreuer über Jahre und Jahrzehnte jeden Tag ehrlich und mit viel Herzblut reinhaut, um sein Potential irgendwann auszuschöpfen und dann in gewisser Weise zum Dopingopfer wird, dann macht mich das zornig und ich kann nicht emotionslos bleiben. Dafür liebe und lebe ich den Sport zu sehr!
 
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Der mutmaßliche Dopingfall kommt für uns nicht wirklich überraschend, denn im Umfeld von Yelistratova ist das nicht der erste Fall. Wenn man nicht ganz blind ist und über Jahrzehnte Einblick in den Sport bekommen hat, kann man sowieso sehr gut abschätzen, wo betrogen wird, aber es sind einem weitgehend die Hände gebunden, solange die Antidoping-Agenturen im Prinzip nur "Dienst nach Vorschrift" machen.
 
Obwohl die positive Dopingprobe eben schon am 5.6. abgegeben wurde (die Analyse dauert üblicherweise ein paar Tage) hat World Triathlon erst heute reagiert und sie suspendiert, die "Sportlerin" ist bereits in Tokio und wollte heute starten...

 

(27.07.2021)


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