About: sportgeschichte.at fragt österreichische SpitzensportlerInnen für den Aufbau einer Sportkalenderdatenbank nach 1) dem Geburtsdatum und 2) (a-e) den subjektiv 5 grössten sportlichen Erfolgen. Heute: Gerald Pollak, Rudersport.
1) Geburtsdatum: 09.04.1994
2. subjektiv größte Erfolge
a) 27.09.2009. Meine erste Juniorenmeisterschaft im Einer als ich 14 war (2008 in Ottensheim). Ich bin als einer von 3 Favoriten in die Meisterschaft gestartet, im Vorlauf waren wir alle 3 im gleichen Vorlauf, nur der Sieger ist ins Finale gekommen, das war nicht ich. Mit viel Erwartung und Medaillenchancen angereist, nach dem Vorlauf war die Show für mich vorbei. Ein schmerzvoller Moment, aber da hab ich zum ersten Mal gelernt das jedes Rennen ein Finale ist.
b) 25.09.2011. Junioren-Meistertitel im Doppelvierer 2011 in Wien. Ein Rennen, wo das Boot so ins Gleiten gekommen ist und wir alle so im Tunnel waren, dass wir es beeindruckend gewonnen haben und die Erschöpfung sich total in Grenzen gehalten hat. Eine Erinnerung, die mir zeigt was es heißt, wenn ein Team in Perfektion harmoniert.
c) 26.07.2012. Coupe de la Jeunesse 2012 in Barcelona (Banyoles) im Doppelvierer. Mein erstes internationales Rennen für das Österreichische Nationalteam und wir waren im Vorlauf bei der Hälfte eine halbe Bootslänge in Führung. Wir waren alle vier so überrascht von dem Rennverlauf, dass wir den Rennplan über Board geworfen haben. Am Ende des Tages sind wir zufrieden mit einem 5. Platz im Finale heim gekommen.
d) 23.07.2014. Der Start bei der U23-WM 2014 im Leichtgewichts-Zweier-ohne-Steuermann im Hoffnungslauf. Wir sind höchst nervös am Start gestanden und ein fetter Algenpatzen ist durch unsere Bahn geschwommen. Der Schiedsrichter hat begonnen die Nationen aufzuzählen (das ist direkt vor dem Startkommando), ich hab die Algen gesehen und die Hand gehoben, wodurch der Start abgebrochen wurde, bis die Algen weg waren. Meinem Bootspartner ist das Herz in die Hose gerutscht, weil er nicht wusste was los ist und plötzlich alle Augen auf uns gerichtet waren. Den Moment hol ich in Gedanken immer hervor, wenn ich vor einer Herausforderung stehe, wo ich mein Glück selbst in die Hand nehmen muss, manchmal muss man sich einfach trauen aufzuzeigen und zu sagen "Stopp! Wir fahren erst wenns für uns auch passt".
e) 28.10.2018. "Wasser-Marathon" in China (Hangzhou) über 38 Kilometer 2018. Schon nach meinem Karriereende im Nationalteam, mit einem bunt zusammengewürfelten Team von internationalen Studenten in Shanghai. Wir sind beim Rennen zum ersten mal gemeinsam im Boot gesessen, der Steuermann hat nur chinesisch gesprochen, im Rennen hat nichts funktioniert und die Hände waren blutiger als je zuvor. Irgendwie haben wir es trotzdem gewonnen und pro Person €600 Preisgeld bekommen. Manchmal kann auch alles schlecht laufen und man macht das beste draus :-)
(mitgeteilt von Gerald Pollak im April 2021)
Bildnachweis
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